
Der gescheiterte Verkauf der internationalen Übertragungsrechte der deutschen Bundesliga an Private Equity Investoren (KKR, CVC, etc.) und die Absage der Super League rückt die Frage nach der Attraktivität von Sportinvestments ins Rampenlicht.
Was macht den Profi-Sport für Investoren so interessant? Welche Chancen und Risiken ergeben sich dadurch?
Professionelle Investoren interessieren sich v.a. für stabile Cashflows und attraktive Wachstumschancen, was insbesondere bei professionellen Breitensport-Ligen geben ist.
Große Fußballklubs generieren z.B. in „normalen“ Zeiten beachtliche Cashflows aus dem Verkauf von Eintrittskarten und Merchandise Artikel sowie aus Sponsoring-Einnahmen. Hinzu kommen die Vermarktung der Übertragungsrechte in Mehrjahresverträgen sowie Erlöse aus Spielertransfers.
Bayern München konnte so z.B. in der Vorkrisen-Saison 2018/19 bei einem Konzernumsatz von € 750m eine beachtliche EBITDA-Marge von rd. 20% (bei einer Eigenkapitalquote von rd. 70%) erzielen.
Auf der Seite der Risiken stehen hohe Ausgaben für Spieltransfers und langfristige Arbeitsverträge, welche kurzfristig bei der Verfehlung sportlicher Leistungsziele kaum beeinflussbar sind.
Die Einnahmenausfälle infolge der Pandemie haben große Löcher in die Budgets der Klubs gerissen, und damit die Tür für Investoren geöffnet, die auch das Potenzial von Streaming-Angeboten für die Fan-Basis nutzen möchten.
Aber sind diese Investments auch gut für den Sport selbst?
Anders als in den USA lehnen Fans in Europa diese Investoren weitgehend ab, ebenso wie zB. die UEFA ( „We don’t own Soccer, that’s why we can’t sell it“ )
Die Frage ist jedoch wie lange dieser Widerstand dem wachsenden wirtschaftlichem Druck (Pandemie, Spielergehälter, Digitaliserung) standhalten kann…